Körpervorgänge in Leber und Gallenblase

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Die Leber ist ein großes Organ, das sich im rechten Oberbauch befindet und große Teile davon einnimmt. Man könnte die Leber als Stoffwechselzentrale des Körpers bezeichnen, weil sie Nährstoffe chemisch so umbaut, dass der Körper sie verwerten kann. Abfallstoffe werden in der Leber entschärft, sodass sie gefahrlos ausgeschieden werden können.


Der Gallensaft

Eine weitere wichtige Aufgabe der Leber ist die Herstellung des Gallensaftes. Sie stellt davon täglich bis zu einen Liter her.

Der Gallensaft wird im Darm für die Fettverdauung benötigt. Durch den Gallensaft wird das Fett aus der Nahrung emulgiert. Das heißt, es wird in kleinste Tröpfchen zerteilt, sodass es sich mit wässrigen Flüssigkeiten verbinden kann. Erst durch die Zerlegung in feine Tröpfchen können die fettverdauenden Säfte aus der Bauchspeicheldrüse das Fett weiter verdauen. Ohne den Gallensaft würde das meiste Fett unverdaut ausgeschieden werden.

Dieser Gallensaft setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Ein wesentlicher Bestandteil ist Cholesterin. Hinzu kommen Gallensäure, Bilirubin und weitere Stoffe.

Folgende Substanzen sind im Gallensaft enthalten:

·         Cholesterin

·         Gallensäure

·         Lecithin

·         Bilirubin

·         Biliverdin

·         Gallensalze

·         Calciumcarbonat

·         Enzyme

·         Alkalische Phosphatasen

·         Phospholipide

·         Hormone

·         Abfallstoffe

·         Wasser

 

Diese Bestandteile sollten im richtigen Verhältnis zueinander stehen, damit der Gallensaft eine stabile Lösung ist. Wenn einer der Bestandteile in zu hoher Konzentration vorliegt, dann kann er auskristallisieren, wenn der Gallensaft zu konzentriert ist. So entstehen die Gallensteine.

Der fettverdauende Gallensaft wird logischerweise nur nach fetthaltigen Mahlzeiten gebraucht. Nach einer solchen Mahlzeit wird dann möglichst viel vom Gallensaft benötigt.

Die Gallenblase

Daher wird der Gallensaft, der ständig von der Leber produziert wird, in der Gallenblase zwischengespeichert. Dorthin gelangt der Gallensaft durch den Ductus hepaticus und den Ductus cysticus, den Gallengang der Leber und den Gallengang der Gallenblase.

Die Gallenblase besteht aus drei Schichten: einer inneren Schleimhautschicht (Tunica mucosa), einer Muskelschicht (Tunica muscularis), mit der sich die Gallenblase zusammenziehen kann und aus einer äußeren Bindegewebsschicht (Tunica serosa).

In der Gallenblase sammelt sich der Gallensaft bis er nach einer Mahlzeit benötigt wird. Nach und nach wird der Gallensaft in der Gallenblase eingedickt. So wird er immer konzentrierter.

Durch die zunehmend hohe Konzentration des Gallensaftes in der Gallenblase besteht auch die wachsende Gefahr, dass sich Steine bilden. Je nachdem welcher der Bestandteile des Gallensaft in besonders großer Menge vorkommt, wird im Falle der Steinbildung dieser Bestandteil zuerst ausgefällt. Es können sich also unterschiedliche Arten von Gallensteinen bilden.

Doch zurück zur normalen Funktion der Gallenblase:

Wenn fettreiche Nahrung schließlich den Dünndarm erreicht, zieht sich die Gallenblase zusammen und sorgt dafür, dass der Gallensaft durch den Ductus choledochus, den Hauptgallengang, in den Dünndarm gelangt.

Fettverdauung im Dünndarm

Ein kleiner Schließmuskel, die Vatersche Papille oder auch Papilla duodeni major genannt, verschließt den Gallengang zum Dünndarm, wenn gerade kein Gallensaft gebraucht wird. Durch die gleiche Papille wird auch der Verdauungssaft der Bauchspeicheldrüse an den Dünndarm abgegeben. Dadurch ist manchmal auch die Bauchspeicheldrüse von Problemen des Gallensystems betroffen.

Im Dünndarm angekommen, emulgiert der Gallensaft das Nahrungsfett, so wie es seine Aufgabe ist.

Außerdem wirkt der alkalische Gallensaft neutralisierend auf den Speisebrei, der durch die Magensäure sauer geworden ist. Der saure Speisebrei würde nämlich der zarten Darmschleimhaut schaden.

Weil der Gallensaft wertvolle Baumaterialien enthält, wird der größte Teil davon, etwa 90%, am Ende des Dünndarm, im Ileum, wieder resorbiert. Dadurch steht er der Leber wieder für die erneute Produktion von Gallensaft zur Verfügung.

Der Kreislauf zwischen Leber und Darm wird von Medizinern als Entero-Hepatischer-Kreislauf bezeichnet.

Der im Darm verbliebene Teil des Gallensaftes sorgt schließlich für die braune Farbe des Stuhls und wird mit ihm zusammen ausgeschieden.

Auch die Abfallstoffe, die im Gallensaft enthalten sind, werden dem Stuhl beigemischt, sodass sie ausgeschieden werden.

Auf diese Weise erfüllt der Gallensaft zwei Aufgaben im Körper. Er ermöglicht die Fettverdauung und hilft bei der Ausscheidung von Abfällen.


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